Grafik

Nach seinem Abschluss an der École des Beaux-Arts in Lausanne arbeitete Hans Schmid in mehreren Grafikateliers in Lausanne und Vevey und verbrachte Studienaufenthalte in Paris, bevor er 1954 in seine Heimat zurückkehrte und noch im selben Jahr sein eigenes Grafikatelier in Chur gründete. 1958 trat Hans Schmid zur GSMBA Graubünden «Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten» (heute Visarte Graubünden) bei und wurde später Mitglied des Vorstands.

Sommerplakat Destination Klosters

Sommerplakat Destination Klosters, Offset, 100 x 64 cm, 1958

Rhätische Bahn Roh bearbeitete Fotografie mit altem RhB-Logo

Rhätische Bahn, roh bearbeitete Fotografie mit altem RhB-Logo

Neues von Hans Schmid gestaltetes RhB-Logo 1965

Neues von Hans Schmid gestaltetes RhB-Logo, 1965

Zu Beginn orientierte sich Schmids grafische Bildsprache bei der Gestaltung der preisgekrönten Plakate für die Destination Klosters am Zeitgeist. Doch schon bald entwickelte er eine eigenständige moderne grafische Sprache. Sie zeigt sich in der heute noch aktuellen gestalterischen Umsetzung des Logos für die Rhätische Bahn (RhB) im Jahre 1965 sowie in zahlreichen Plakaten für Graubünden Ferien.

Innovativ und zugleich in konservativer Manier gehalten präsentierte sich das um 1974 für die Stadt Chur realisiert Konzept «Chur – ein Strauss voller Möglichkeiten», das sowohl bei Einheimischen wie auch bei Gästen auf grosse Resonanz stiess.

Plakat "Hindernis-Rennen Maienfeld 1960" 128 x 90 cm

Plakat “Hindernis-Rennen Maienfeld 1960”, 128 x 90 cm

Plakat "Der regionale Ferienpass für Graubünden" 1973

Plakat “Der regionale Ferienpass für Graubünden”, 1973, Format unbekannt

Auszug aus der Kampagne "Chur - ein Strauss voller Möglichkeiten" um 1974

Auszug aus der Kampagne “Chur – ein Strauss voller Möglichkeiten”, um 1974

Schmid zeigte auch bei seinen Entwürfen und Umsetzungen für internationale touristische Präsentationen des Kantons Graubünden einen innovativen Geist, der seiner Zeit voraus war. 1974 präsentierte er in Lyon (FR) einen Stand für Graubünden, der für damalige Verhältnisse wohl einzigartig interaktiv gestaltet war. An diesem Stand wurden die Vorzüge der Region den Besucherinnen und Besuchern sowohl visuell als auch auditiv zugänglich gemacht. Seine Schaufensterdekorationen im Churer Vilan (heute Manor) ab Ende der 1950er Jahre zeigten eine erstaunliche Wirkungskraft. Die Verbindung von künstlerisch-spielerischer Kreativität mit einem Gespür für die grafische Wirkung über den Raum hinaus verwandelte die Fenster des Warenhauses in künstlerische Installationen.

Schmid war mit seinen grafischen Arbeiten massgeblich an der Ankurbelung des Tourismus in Chur beteiligt. Bei Tourismusprospekten für Klosters, Plakaten für Pferderennen in Maienfeld wie auch bei so genannten «Werbe-Aktionen» in England, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Deutschland konnte der Bündner Tourismus auf Plakate, Illustrationen, Steckbriefe und Prospekte von Hans Schmid zurückgreifen. Hans Schmid skizzierte, gestaltete, verbildlichte und textete jeweils in Personalunion und schöpfte alle seine Möglichkeiten aus. Zudem illustrierte er zahlreiche Programmhefte für das Theater Chur. Im Jahre 2006, kurz vor seinem Tod, wurde Schmid für sein grafisches Schaffen der Anerkennungspreis des Kantons Graubünden verliehen.

Fotos: Wuffli Foto Video AG