Biographie
Hans Schmid (* 17. Juli 1924 in Tamins; † 12. Juli 2008 in Chur) war ein Schweizer Maler und Grafiker.

Hans Schmid wurde in Tamins als Sohn des Revierförsters Johann Ulrich Schmid und Maria Dorothea Kieni geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in schwierigen Verhältnissen. Da sein Vater bereits 1925 starb, arbeitete Hans Schmid schon als sechzehnjähriger in den Emser Werken, um den Lebensunterhalt in der vaterlosen Familie zu sichern und seine Mutter und seine Schwester Lilly in den wirtschaftlich und politisch prekären Zeiten finanziell zu unterstützen. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs schaffte Schmid 1945 den Sprung nach Lausanne, wo er zunächst als Gärtner arbeitete, bevor er sich erfolgreich um die Aufnahme an die École des Beaux-Arts bewarb. Das vierjährige Studium finanzierte er sich mit Gelegenheitsjobs als Kulissenmaler, Bühnenbildner, Heizungsschlosser, Kellner, Nachtwächter oder Fabrikarbeiter.
Die äußerst schwierige Ausgangslage für Hans Schmid spiegelte sich in seiner kritischen Haltung gegenüber der etablierten Gesellschaft und den scheinbar unveränderlichen politischen Machtstrukturen. Seinen Standpunkt vertrat er jeweils mit großer Klarheit und scheute sich nicht, Kritik zu äußern. Er verharrte jedoch nicht in einer Haltung des Widerstands, sondern entwickelte sich zu einem kreativen, toleranten und humorvollen Freigeist. Er konnte temperamentvoll und aufbrausend sein, zeigte sich aber auch zurückgezogen und verletzlich.
1964 heiratete er Mia Jörger (* 1930 in Chur). Sie war ihm eine grosse Stütze und entlastete ihn von organisatorischen und administrativen Aufgaben. Zunächst lebten die beiden in einem geräumigen Wohnungs- und Atelierensemble in einem Dachgeschoss an der Bahnhofstrasse in Chur. Ende der 1960er Jahre bauten sie dann auf einem kleinen Landstück aus Familienbesitz in Tamins, wo Schmid aufgewachsen war, ein Atelierhaus, das sie in den Sommermonaten auch bewohnten.

Drei Jahre lang mieteten die Schmids zudem eine Wohnung in St. Paul-de-Vence an der Côte d’Azur, bevor sie 1990 eine Wohnung mit Dachterrasse im benachbarten Le Cannet kauften. Schmid arbeitete dort jeweils in den Wintermonaten, da ihm das milde Klima besonders zusagte. Währenddessen führte Mia von 1975 bis 1996 das gemeinsam eingerichtete Antiquitätengeschäft an der Oberen Gasse in Chur.
Von der bündnerischen Bergwelt zur zauberhaften Landschaft an der Côte d`Azur spannt sich ein weiter Bogen unter dem wichtige Spätwerke des Malers und Grafikers entstanden sind. Das warme Klima schätzend verbrachte Schmid zudem in den Jahren 1960/61 einen viermonatigen künstlerischen Aufenthalt in Israel.
Im Jahr 2007 entschieden sich Mia und Hans Schmid schweren Herzens die Wohnung in Südfrankreich aus gesundheitlichen Gründen zu verkaufen. Seine letzten Monate verbrachte Schmid in Tamins, in dem von ihm und Mia mit großer Sensibilität eingerichteten Haus, das bis heute von der Persönlichkeit und Kreativität eines eigenwilligen Künstlers zeugt. Hans Schmid starb nach längerer Krankheit am 12. Juni 2008 in Chur.

Fotos privat